7 min Lesezeit • 17. Dezember 2024

Corporate Sharing für stabile Umsätze

Sie wünschen sich mehr finanzielle Planbarkeit? Saison, Witterung und Wirtschaftslage beeinflussen oftmals das Nutzungsverhalten von Fahrer:innen. Davon machen Sie sich unabhängiger, indem Sie durch feste Rahmenverträge mit Organisationen sichere monatliche Einnahmen erzielen. Erfahren Sie, wie das Geschäftsmodell Corporate Sharing funktioniert - vielleicht handelt es sich auch für Sie um ein passendes Konzept.

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Das Corporate Sharing ist ein B2B-Geschäft. Das heißt, dass Ihre direkten Kund:innen nicht die Fahrer:innen sind, sondern Organisationen oder Unternehmen mit Bedarf an einem internen Mobilitätsangebot.

Diesen stellen Sie Fahrzeuge exklusiv zur Verfügung und übernehmen festgelegte Service-Leistungen. Im Gegenzug erhalten Sie eine fixe Gebühr.

Für die Unternehmen stellt dieses Modell eine Alternative zum klassischen Dienstwagenkonzept dar. Das bedeutet, dass einzelnen Mitarbeitenden kein eigener Dienstwagen zugeordnet ist, sondern alle Mitarbeitenden flexibel auf die Sharing-Fahrzeugflotte zugreifen können.


Die Vorteile des Corporate Sharing


Ein großer Vorteil dieses Geschäftsmodells: Als Anbieter von Corporate Sharing erhalten Sie für Ihren Service eine feste, in der Regel monatliche, Gebühr vom Rahmenvertragspartner. Sie wissen also bereits vor Monatsbeginn, mit welchem Mindestumsatz Sie rechnen können.

Über die feste Gebühr hinaus können Sie durch eine private Nutzung der Fahrzeuge durch Mitarbeitende sogar noch zusätzliche Einnahmen generieren - mehr dazu im Abschnitt “Wie funktioniert Corporate Sharing?”.

Ein weiterer Vorteil, von dem viele Corporate Sharing-Anbieter berichten: Es treten weniger Betrugs- und Schadensfälle auf. Das liegt nahe, da die Nutzergruppe eingegrenzt ist und sich nicht jede:r zum Angebot registrieren kann. So sinkt das Risiko für Identitätsbetrug oder mutwillige Beschädigung und Diebstahl.  

Auch die persönliche Beziehung zwischen den Fahrer:innen (= Mitarbeitenden) und dem Unternehmen führt häufig dazu, (noch) sorgsamer mit den Fahrzeugen umzugehen.

Damage Management: Best Practices →

A yellow car is parked on a company parking space that has yellow lines to mark the single spots

Wie funktioniert Corporate Sharing?


Im Prinzip funktioniert das Corporate Sharing so: Sie stellen einem Unternehmen die gewünschte Anzahl Sharing-Fahrzeuge exklusiv zur Verfügung und übernehmen vereinbarte Serviceleistungen. Dafür vereinbaren Sie eine entsprechende Vergütung.

Bei den Fahrer:innen handelt es sich dann um die Zugehörigen des Unternehmens. Diese buchen die Fahrzeuge über ein von Ihnen zur Verfügung gestelltes digitales Sharing-System, wie die MOQO-Plattform.

Typische Serviceleistungen von Corporate Sharing Anbieters:

  • Bereitstellen der Sharing-Fahrzeuge, auf Wunsch im Markendesigns des Unternehmens
  • Fahrzeugservice, inkl. Wartung, Reparatur, Reinigung und regelmäßiger Fahrzeugcheck
  • Bereitstellen eines Sharing-Systems für Buchungen
  • Kundenservice

Wie Sie Ihre Sharing-Fahrzeuge einsatzbereit halten →


Die Basis eines Corporate Sharing Angebots ist ein Rahmenvertrag, den Sie mit dem Unternehmen schließen und in dem Sie alle wesentlichen Details festlegen.

Wichtig ist zum Beispiel, ob die Zugehörigen des Unternehmens die Fahrzeuge ausschließlich dienstlich oder auch privat nutzen dürfen. Dabei entscheidet das Unternehmen, ob die Fahrer:innen die Kosten dafür selbst tragen sollen oder ob es diese ebenfalls übernimmt.

In letzterem Fall berücksichtigen Sie diese also bei der Kalkulation der monatlichen Gebühr. Diese ist generell abhängig vom angebotenen Leistungsumfang, welchen Sie individuell mit dem Kunden aushandeln.

A graphic shows three different options on how to increase income from private bookings as a sharing operator: either all income goes to you, it is offset agains the monthly fee or you divide the income between you and the company in a certain ratiol

Zusätzliche Einnahmen durch private Buchungen


Übernehmen die Mitarbeitenden die Kosten für private Fahrten selbst, so regeln Sie im Rahmenvertrag, wie mit diesen zusätzlichen Einnahmen umgegangen wird.

Option A: Die Einnahmen gehen an Sie als Sharing-Anbieter.

Option B: Die Einnahmen gehen an das Unternehmen bzw. werden mit der monatlichen Gebühr verrechnet.

Option C: Sie teilen die Einnahmen in einem festzulegenden Verhältnis zwischen Ihnen und dem Unternehmen auf.

Wägen Sie ab, worauf es Ihnen ankommt: Wollen Sie primär Ihre Einnahmen erhöhen oder es dem Unternehmen attraktiv machen, Mitarbeitende zur Nutzung der Fahrzeuge zu ermuntern?

Stellen Sie sicher, dass Sie in der Umgebung Ihres Kundens ein Netzwerk an Servicepartnern aufbauen (falls dies nicht ohnehin bereits besteht). Darüber hinaus benötigen Sie in den meisten Fällen einen Ansprechpartner beim Unternehmen vor Ort, der bei Bedarf nach dem Fahrzeug schauen oder Schlüssel an Werkstattpartner herausgeben kann. Das ist vor allem wichtig, wenn das Unternehmen an einem anderen Standort als Sie sitzt.

Während einige Anbieter ausschließlich Corporate Sharing Angebote betreiben, bieten andere dies als Erweiterung zu einem öffentlichen Sharing an. Diese Entscheidung ist immer individuell und abhängig von Zielen, Strategie und Kapazitäten.

Graphic showing different parts of a sharing platform: settings, vehicles, settings, service, locations and finances

Unternehmenskunden für ein Corporate Sharing Angebot gewinnen


Die Frage, die Sie für sich selbst beantworten müssen, bevor Sie auf potentielle Geschäftskunden zugehen, ist diese: Warum sollte ein Unternehmen seinen Mobilitätsbedarf über Ihr Angebot abdecken, anstatt einen eigenen Fuhrpark zu betreiben?

Gute Argumente, um Unternehmen vom Corporate Sharing zu überzeugen

  • Kein eigenes Fuhrparkmanagement nötig seitens des Unternehmens durch die angebotenen Full-Service-Leistungen
  • Digitale Abwicklung der Fahrzeugbuchungen reduziert interne Aufwände
  • Mögliche Kostensenkung, wenn aus der Vermietung zu privaten Zwecken Einnahmen entstehen
  • Mögliche private Nutzung der Sharing-Fahrzeuge als Mitarbeiterbenefit zur Mitarbeiterbindung sowie zur Imagestärkung auf dem Arbeitsmarkt
  • Beitrag zu Nachhaltigkeit durch den positiven Effekt von Carsharing auf den Klimaschutz
  • Marketingeffekt durch gebrandete Fahrzeuge im Unternehmensdesign
  • Vom Know-how des Sharing-Anbieters profitieren

Welche Rolle spielt Carsharing in Bezug auf den Klimaawandel? →


Seien Sie sich dem Mehrwert Ihres Corporate Sharing Angebots bewusst und kommunizieren Sie diesen.

Wege, um Unternehmenskunden zu erreichen

  • ggf. Geschäftskunden aus anderen Unternehmenszweigen ansprechen (bspw. als Stadtwerk)
  • Unternehmen, Verbände und die Kommunalverwaltung Ihrer Region gezielt ansprechen
  • Gemeinsame Kampagne mit der IHK
  • Publikationen in Lokalzeitung
  • Anzeigen auf relevanten Internet-Portalen (bspw. zu den Themen Betriebliche Mobilität oder Mitarbeiterbenefits)
  • Messen
  • Soziale Netzwerke wie LinkedIn

How to set up teams on the MOQO platform and match customer groups with companies and vehicles
Verwenden Sie die Teameinstellungen auf der MOQO-Plattform, um individuelle Sharing-Angebote zu erstellen.

So unterstützt die MOQO-Plattform beim Corporate Sharing


Um Organisationen ein Corporate Sharing anbieten zu können, brauchen Sie natürlich ein Sharing-System, das diesen Use Case abbilden kann.

Die MOQO-Plattform unterstützt Sie dabei grundsätzlich über die folgenden vier Funktionen:

Geschlossene vs. öffentliche Angebote

Bei der Erstellung eines Sharing-Angebots wählen Sie, ob es sich um ein geschlossenes oder ein öffentliches Angebot handelt. Für Unternehmen, die die Sharing-Fahrzeuge ausschließlich an ihre Mitarbeitenden vermieten möchten, wählen Sie also ein geschlossenes Angebot.

Buchungseinstellungen

Bei einer konkreten Buchung wählen Fahrer:innen jeweils aus, ob Sie die Buchung zu dienstlichen oder privaten Zwecken abschließen. Für die private Buchung können Sie entsprechende Nutzungstarife hinterlegen und die Fahrt wird so direkt über die Plattform abgerechnet.

Dabei können Sie auch einstellen, in welchen Zeiträumen die private Nutzung überhaupt möglich ist. Das ist dann relevant, wenn die Buchung zum Beispiel nur nach Feierabend oder an Wochenenden möglich sein soll - also dann, wenn sie nicht zu geschäftlichen Zwecken benötigt werden.

Optional: Digitales Fahrtenbuch

Wenn es benötigt wird, generiert die Plattform automatisch ein finanzamtkonformes digitales Fahrtenbuch über alle dienstlich getätigten Fahrten.

API-Anbindung externer Dienste

Other external services can be connected to the platform via APIs to support you in fleet management, for example.

Nützliche Features der MOQO-Plattform für das B2B-Geschäft

Kontingente

Mithilfe des Kontingente-Features können Unternehmen Mitarbeitenden ein Budget für (private) Fahrten bereitstellen - zum Beispiel als Belohnung für besondere Leistungen oder als allgemeinen Mitarbeiterbenefit.

Rabattcode-Manager

Der Rabattcode-Manager erlaubt es, individuelle Rabattcodes zu kreieren, die Unternehmen beispielsweise zu besonderen Anlässen an Mitarbeitende herausgeben können.

Scheduler

Der Scheduler hilft Ihnen beim Flottenmanagement: Sie behalten den Überblick, können Buchungen und geplante Wartungen zentral einsehen und steuern sowie Aufgaben koordinieren. Darüber hinaus ist es auch möglich, über den Scheduler Buchungen anzulegen, zu ändern oder zu beenden. Das hilft vor allem Unternehmen, die Buchungen der Mitarbeitenden manuell steuern möchten, anstatt über die App.  

Support Bundles

Da das Corporate Sharing ein recht spezieller Use Case ist, ist es nicht unwahrscheinlich, dass spezifische Fragen seitens der Unternehmenskunden oder der Fahrer:innen aufkommen. Deshalb ist es ratsam, mithilfe des Features Support Bundles einen eigenen Kundensupport zu integrieren.

Corporate Sharing bringt die neue Mobilität in die Unternehmen


Mehr und mehr Unternehmen entscheiden sich dagegen, ausgewählten Mitarbeitenden einen Dienstwagen zur Verfügung zu stellen. Diese Entwicklung macht Platz für das Corporate Sharing: eine zeitgemäßere, nachhaltigere und oft auch günstigere Form der betrieblichen Mobilität.

Als Sharing-Anbieter bringen Sie das Know-how und die Mittel mit, die Unternehmen brauchen. Ihnen eröffnet sich so eine neue Zielgruppe und ein neues Geschäftsmodell, von dem auch Sie profitieren: durch feste monatliche Umsätze und weniger Risiko für Betrugsfälle.

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