3 min Lesezeit • 23. April 2025
Durch Stationen vor allem an Bahnhöfen ergänzt Flinkster als Carsharing-Angebot der Deutschen Bahn den öffentlichen Verkehr und schafft eine Anschlussmobilität für Reisende in Deutschland und über die deutschen Grenzen hinaus. Dabei spielen Partnerschaften mit anderen Carsharing-Anbietern eine wichtige Rolle. Im Interview erzählt Nils Reißig, Head of Carsharing der Deutsche Bahn Connect GmbH, was die Motivation hinter der Zusammenarbeit mit Carsharing-Partnern ist und wie diese abläuft.
Market
Im Oktober 2024 ist Flinkster, ebenso wie 14 bestehende Carsharing-Partner, erfolgreich von einem In-House-Buchungssystem auf die MOQO-Plattform umgezogen. Wie auch zuvor erhalten Nutzer:innen mit der Registrierung bei Flinkster oder einem der Partner Zugriff auf sämtliche Fahrzeuge der Plattform – mit nur einem Nutzerkonto. Was die Deutsche Bahn Connect GmbH und MOQO verbindet, ist die Vision eines Netzwerks, das Mobilität nachhaltig verändert. Auf dem Summit berichtet Nils Reißig über die Migration und die ersten Effekte für Anbieter und Fahrer:innen.
Was ist eure Motivation, auch nach dem Wechsel auf die MOQO-Plattform weiterhin eng mit Carsharing-Partnern zusammenzuarbeiten?
Nils: Mit der Flinkster-App sollen Bahnreisende in ganz Deutschland und darüber hinaus einfachen Zugang zu Anschluss- und Alltagsmobilität haben. Dieses Ziel können wir nur mit starken Partnerschaften erreichen, die insbesondere für ein lokales Angebot sorgen, das über den Bahnhof hinausgeht.
Starke Partnerschaften und Kooperationen in der Shared Mobility →
Wie wichtig sind die Carsharing-Partner für eure Kund:innen?
Nils: Sehr wichtig - je größer das Angebot in der Flinkster App, desto besser die Verfügbarkeit und Flexibilität bei der Nutzung in Kombination mit anderen Verkehrsmitteln. Außerdem ist es doch toll, vor Ort einen starken Partner zu haben und wenn man unterwegs ist, einfach auf andere Angebote zurückzugreifen.
Wodurch profitieren Carsharing-Anbieter von einer Partnerschaft mit Flinkster?
Nils: Die Partner profitieren insbesondere natürlich initial von “unseren Kunden”, die Mobilität am Zielort suchen und durch unsere Marketingaktivitäten im Bahn-Umfeld auf Carsharing aufmerksam werden.
Kollaboration: Gemeinsam mehr erreichen →
Welche Rechte und Pflichten haben Carsharing-Partner?
Nils: Es gibt ein paar Standards für die Einrichtung und Darstellung der Sharing-Angebote sowie einen Styleguide für Kommunikationsmaßnahmen, der eingehalten werden muss. In Angebots- und Preisgestaltung sind die Partner aber frei.
Hat sich durch den Wechsel zur MOQO-Plattform etwas an der Zusammenarbeit mit Carsharing-Partnern geändert?
Nils: Aus vertraglicher und operativer Sicht für das Flinkster-Team natürlich sehr viel, da wir die technische Betreuung der Partner an MOQO abgegeben haben. Es gibt aber immer noch ein informelles Netzwerk zum Austausch von Best Practices. Der Community-Gedanke geht nicht verloren und wir leben ihn z.B. beim MOQO Summit weiter. Letztendlich ist das Netzwerk durch die MOQO-Partner nun noch schlagkräftiger und wir können gemeinsam Input geben, um die Sharing-Produkte von MOQO noch besser zu machen.
Im Mai kommen Sharing-Anbieter, Servicepartner und Marktexperten auf dem MOQO Summit 2025 in Aachen zusammen, um sich gegenseitig zu inspirieren, voneinander zu lernen und gemeinsam neue Lösungen zu entwickeln. Nutzen Sie die Chance, Ihre Fragen und Themen zu platzieren und wertvolle Kontakte zu knüpfen.
Education
Marketing für Shared Mobility Anbieter ist entscheidend, um neue Nutzer:innen zu gewinnen und auf einem dynamischen Mobilitätsmarkt relevant zu bleiben. Typische Herausforderungen für Sharing-Anbieter sind hohe Einstiegshürden bei den Kund:innen und festgefahrene Mobilitätsgewohnheiten. Es braucht effektive Strategien – von der gezielten Nutzeransprache bis hin zu emotionalem Storytelling. In diesem Artikel zeigen wir drei Best Practices für ein erfolgreiches Marketing.
Best Practice
In einem Pilotprojekt in Detroit setzt der US-amerikanische Carsharing-Anbieter Sway Mobility erstmals auf Remote-Driving. Nutzer:innen wählen per App aus allen Fahrzeugen das passende aus, welches dann teleoperiert zur Station kommt. Das Ziel: Carsharing so effizient machen wie möglich - und als Anbieter von einer höheren Auslastung bei gleichzeitig reduzierten Kosten profitieren.
Market
Auch in diesem Frühjahr kam das MOQO-Netzwerk in Aachen zusammen, um sich gegenseitig zu inspirieren, Lösungen zu entwickeln und von Expert:innen zu lernen - denn die Herausforderungen unserer Zeit sind zu groß, um sie alleine zu bewältigen. Gemeinsam haben wir uns mit der Frage beschäftigt, was nötig ist, um einzelne Services sowie die Shared Mobility als Ganzes zukunftssicher zu gestalten. Spannende Perspektiven brachten dabei Keynotes zum autonomen Fahren sowie zu den wesentlichen Erfolgsfaktoren von Airbnb als Überflieger der Sharing Economy.